Halbe Wahrheiten

von Alan Ayckbourn

 

Fotos von Michael Meinhard / Bosse und Meinhard

Inhalt – Kontext – Inszenierung

Ein unterhaltsames Verwirrspiel aus Wahrheit und Lüge.

 

Das Stück spielt an einem Sommerwochenende in London und auf dem Land. Wir befinden uns im England der 60er Jahre: Die herrschende Sexualmoral ist ebenso spießig wie verlogen, was der Autor uns am Beispiel der Beziehung zwischen der wesentlich jüngeren Ginny und ihrem verheirateten Chef Philip genüsslich vor Augen führt. Ginny möchte diese Beziehung, die sie ihrem neuen Geliebten Greg verheimlicht, beenden. Mit dem naiven Greg stellt sich alsbald die zentrale Frage: Kann Liebe wirklich derart blind oder gar blöd machen? Sheila hingegen, Philips Ehefrau, kommt zwar erst nach und nach darauf, was gespielt wird, hält dann aber die Zügel fest in der Hand, ohne die Contenance zu verlieren.

 

Aus den Beziehungsproblemen der Protagonisten erwächst zusehends ein undurchdringliches Lügenlabyrinth. Die falschen Annahmen, von denen Ginny, Greg, Sheila und Philip jeweils ausgehen, führen zu völlig abstrusen Dialogen. Irrige Schlussfolgerungen und fatale Handlungen sind das Ergebnis dieses ständigen Aneinander-Vorbei-Redens. Alan Ayckbourns Komödie stammt zwar aus einer anderen Zeit, doch hat das gefährliche Spiel mit halben Wahrheiten nichts an Aktualität eingebüßt.

 

Besetzung

Greg - Andreas Görlich

Ginny - Iris Sonntag

Philip - Steffen Fischer

Sheila - Virginie Cointe

 

Dramaturgie und Regie - Achim Haag

 

Gesamtspieldauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten (inkl. Pause)

 

Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Hamburg

Aus der deutschen Übersetzung von Gottfried und Inge Greiffenhagen

 


Der Tod und das Mädchen

von Ariel Dorfman

in der Bearbeitung von Ulli Stephan und Uwe Carstensen

 

Fotos von Michael Meinhard / Bosse und Meinhard

Inhalt – Kontext – Inszenierung

Paulina glaubt, in Dr. Miranda ihren früheren Folterer und Vergewaltiger wiederzuerkennen. Als er durch Zufall in ihre Gewalt gerät, will sie sich an ihm, der immer wieder seine Unschuld beteuert, rächen und ihn dazu bringen, seine Taten zu bereuen. Ihr Mann Gerardo, Anwalt und Mitglied der Kommission zur Aufklärung der Verbrechen während der chilenischen Militärdiktatur, stellt sich ihr entgegen. Er ist überzeugt, dass allein eine rechtsstaatliche Aufarbeitung der Gräueltaten die zerrissene Gesellschaft versöhnen kann: „Vergeben ja, vergessen nein!“

 

Die zentrale Frage des Autors, der sein Theaterstück kurz nach Ende der Militärdiktatur 1990 verfasste, lautet: „Wie können diejenigen, die gefoltert wurden, und diejenigen, die gefoltert haben, in demselben Land miteinander leben?“ Das Stück wirft Fragen auf, die jede Zuschauerin, jeder Zuschauer für sich selbst beantworten muss: Hilft Paulinas Selbstjustiz das erlittene Trauma zu überwinden? Kann sie dem vergeben, der sie irreparabel verletzt hat? Führt Gerardos ethische Haltung eher zur Überwindung des individuellen Traumas und zur gesellschaftlichen Befriedung? Ist Dr. Miranda tatsächlich der frühere Peiniger? Wie hoch ist der Preis der Wahrheit?

 

Dorfmans Stück kommt aus einer anderen Zeit, einem anderen Kontinent und hat doch nichts von seiner Aktualität und Universalität eingebüßt – leider. Die Inszenierung verdichtet die theatralische Vorlage zu einem intensiven Kammerspiel, das den universellen Grundkonflikt umso deutlicher markiert.

 

Besetzung

Paulina Salas - Iris Sonntag

Gerardo Escobar - Andreas Görlich

Dr. Roberto Miranda – Steffen Fischer

 

Dramaturgie und Regie = Achim Haag

 

Gesamtspieldauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten (inkl. Pause)

Musik: Der Tod und das Mädchen, Franz Schubert

 

Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag, Frankfurt; Deutscher Theaterverlag GmbH, Weinheim 

 

Das sagt unser Publikum:

 „Das Theaterstück war so überzeugend gespielt und hat dennoch viele Fragen und Lösungen offen gelassen. Das Theaterstück und die Atmosphäre gaben diesem Abend seine Schönheit.  Paulina (Iris Sonntag) zeigt  überzeugend ihre Verzweiflung, ihre Zerrissenheit und Selbstjustiz als mögliche Lösung, mit der Vergangenheit abzuschließen. Ihr Mann Gerardo (Andreas Görlich) ahnt noch nicht, was die Aufarbeitung der Vergangenheit mit ihm und Paulina macht. Robertos (Steffen Fischers) wunderbarer Blick in´s Nirgendwo. Man könnte ihn fast als Opfer sehen. Ist er unschuldig oder war er wirklich Täter? Die Antwort bleibt offen." (Sibylle Johann, Landau/Pfalz)

 


Drei Schicksale – drei Monologe

Fotos von Michael Meinhard

Inhalt

Gezeigt werden drei monologische Einakter: „Das unerwartete Erwachen des Dr. Blume“ (von Jürgen Groß), „Kein Denkmal für Gudrun Ensslin. Rede gegen die Wände der Stammheimer Zelle“ (von Christine Brückner) sowie „Der Kontrabassist – Ein Psychogramm“ (nach „Der Kontrabaß“ von Patrick Süskind). In jedem der Monologe hadert ein Mensch, sei es auf dramatische, sei es auf grotesk-komische Weise,  mit seiner aktuellen Lebenssituation (seinem Schicksal?). Dr. Blume verzweifelt nach seiner plötzlichen Entlassung an der Ungerechtigkeit des kapitalistischen Systems, während der Kontrabassist nicht nur mit seinem Instrument ringt, sondern ebenso sehr mit seinem Dasein als unbeachteter Musiker und Mann. Als einzig historische Figur des Zyklus' leidet Gudrun Ensslin an der inneren Zerrissenheit zwischen bürgerlicher Prägung und revolutionärer Gesinnung – bis zu Suizidgedanken. 

 

Inspiriert ist der Monolog-Zyklus von Erfahrungen aus der Corona-Pandemie, die vielfältige Ängste hervorgerufen hat: Angst vor einer tödlichen Infektion, Angst vor Verlust der Existenzgrundlage, Angst vor sozialer Isolation oder Angst vor kultureller Leere.

 

Besetzung

Dr. Blume = Steffen Fischer

Gudrun Ensslin = Iris Sonntag

Der Kontrabassist = Andreas Görlich

 

Dramaturgie und Regie = Achim Haag

 

Gesamtspieldauer: ca. 2 Stunden mit Pause 

 

 

 


Dea Loher – Am Schwarzen See

Fotos von Michael Meinhard

Inhalt

Vier Jahre sind vergangen seit dem tragischen Geschehen am schwarzen See. Die beiden Ehepaare, Cleo und Eddie, Else und Johnny, treffen sich zum ersten Mal wieder, um das Unfassbare gemeinsam zu rekonstruieren und so zu verarbeiten. Doch die Versuche, Licht ins Dunkel zu bringen, geraten in immer neuer Figurenkonstellation zu einem spannungsgeladenen Wechselspiel gegenseitiger Verdächtigungen, Schuldzuweisungen und Selbstbezichtigungen. Die Rekonstruktion der früheren Tragödie führt zur schmerzlichen Rückkehr des Verdrängten, auch die jeweiligen Lebenslügen müssen leidvollen Wahrheiten weichen. Am Ende steht nicht die ersehnte Gemeinschaft, die das Leid lindern könnte, sondern die bittere Erkenntnis: „Wir waren allein zu viert“.

 

Inszenierung

Die nur lose aneinandergereihten Szenen des Theaterstücks werden in der Inszenierung dramaturgisch eng miteinander verknüpft, was dem Geschehen mehr Dramatik und der Entwicklung der Figuren eine größere Dynamik verleiht. Innere Monologe und häufiges Beiseitesprechen lassen das Spiel der Darsteller zwischen naturalistischer Einfühlung und irritierender Verfremdung changieren. Die so erzeugte Distanz zum eigenen Ich verhilft den Figuren zur unverstellten Selbstwahrnehmung und gewährt den Zuschauern zugleich unerwartete Einblicke in deren Seelenleben. Während das sehr sparsam angelegte Bühnenbild die emotionale Leere zwischen den Figuren widerspiegelt, verweisen die musikalischen Versatzstücke auf Einsichten, die den Figuren selbst verborgen bleiben.

 

Besetzung:
Cleo = Sabine Quiske
Eddie = Steffen Fischer

Else = Iris Sonntag
Johnny = Andreas Görlich

Dramaturgie und Regie = Achim Haag

Das sagt unser Publikum:

 „lch finde, dass der existentialistische Moment, der die Eltern der Kinder, die den Freitod wählten, vereinzelt und ratlos zurücklässt, sie weiter vor sich hin leben lässt, gut herausgearbeitet wurde. Sie können ihren Monaden nicht entkommen, in denen sie sich rechtfertigen, im "weiter so" leben und keine rechte Antwort auf die Frage "was hätten wir denn tun sollen?" finden. Vielleicht  spielte gerade deswegen die Trauer bei ihnen keine große Rolle." (Frank Hahn)

 

 

„Cleo versucht zu retten, was Eddie in den Sand gesetzt hat. Der Blick zeigt ins Leere. Vier Personen, die den Freitod ihrer Kinder aufarbeiten wollen und keinen Weg zueinander finden. Die Frage taucht auf, ist es deprimierend? Für mich nicht, weil die Schauspieler es schaffen, die notwendige Distanz zu wahren. Bravo an alle!" (Sybille Johann)

 


Smoking/ No-Smoking (3. Teil: Ein Sommerfest). Eine Komödie von Alan Ayckbourn (Originaltitel: "Intimate Exchanges")


Fotos von Michael Meinhard

Inhalt

Sylvie und Celia könnten, ebenso wie Lionel und Toby, in Sprache und Verhalten nicht unterschiedlicher sein. Alan Ayckbourn verstärkt diese Differenz seiner Figuren, indem er die Schauspieler mit Doppelrollen besetzt. Getragen von witzig-bösen Dialogen, thematisiert Ayckbourn zunächst die Klassen- und Bildungsgrenzen sowie die unterschiedlichen Rollen von Mann und Frau in der englischen Gesellschaft der 80er Jahre. Es geht ihm aber auch um Entscheidungen, die man im Leben treffen muss - dabei handelt es sich manchmal um kleine Entscheidungen mit großer Wirkung.

 

Inszenierung

Der Titel "Smoking/ No-Smoking" deutet es bereits an: Wir haben es selbst in der Hand, unser Leben in die eine oder andere Richtung zu lenken, unser bloßes Da-Sein in ein individuelles, geglücktes So-Sein zu verwandeln. Damit erhält die sozialkritische Komödie eine existentialistische Tiefenschärfe. Deutlich wird dies, wenn die Geschichte auf der Bühne manchmal zurückspringt, um von einem bestimmten Punkt der Handlung einen ganz anderen Verlauf zu nehmen. Sollte das Bühnengeschehen die Zuschauer zum Nachdenken über eigene Lebensentscheidungen anregen, so nimmt die Inszenierung dies sehr gerne in Kauf...

 

Das sagt unser Publikum:

 „Wir waren begeistert und den beiden Schauspielern Steffen Fischer und Sabine Quiske und natürlich auch Achim Haag ein Riesenlob. Sie haben uns mitgerissen und verzaubert. Eine bravoröse Leistung. Wir hatten einen wunderschönen Abend und hoffen, sie bald mal wieder im Theater in der Kurve zu sehen.“ (Marion J.)

 

 


Hut ist Hut - Eine schillernde Hommage mit wechselnden Kopfbedeckungen an große Autoren

Fotos von Michael Meinhard

Inhalt

Wer nach drei Minuten „Tatort“ den Mörder errät und fortan von Langeweile aufgefressen wird, der ist reif für diese revueartige Hommage! Wer wissen will, was Heiner Müller, Billy Wilder oder Jean-Paul Sartre wirklich gemeint haben, der ist ebenfalls reif für diese ganz besondere Revue des Bonner "ensemble déjà-vu" und der „Borsalino Street-Band“!

 

Inszenierung

Die Inszenierung bietet ein Potpourri unterschiedlichster Szenenfragmente aus Literaturkanon und Filmgeschichte. Mal burlesk dargeboten, mal als film noir. Das Ganze garniert mit Foxtrott, Tango und Beguine. Das Wechselspiel zwischen Schauspiel und Musik überhöht das Dargestellte manchmal ins Groteske, eröffnet aber auch neue Einsichten in kulturell vermeintlich Vertrautes. Hier entwickeln sich keine Charaktere, hier agieren Kopfbedeckungen. Getreu dem Motto: Zeig‘ mir Deinen Hut und ich sage Dir, wer Du bist. Zusammengestellt von Gernot Gad, inszeniert von Achim Haag.

 

Ein komödiantischer Stoff sucht seinen Regisseur und vice versa „Hut ist Hut“. Eine Hommage - eine Revue
Vorgeschichte

Nach zwei ebenso dramatischen wie emotional aufgeladenen Kammerspielen (dabei handelte es sich um Bergmans „Herbstsonate“ und Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“) war ich – zum ‚ästhetischen Ausgleich‘ - auf der Suche nach einem komödiantischen Stoff. Der begegnete mir, als ein befreundeter Musiker, Gernot Gad, mir seine revueartige Aneinanderreihung von Szenen(fragmenten) aus der Theater- und Filmgeschichte zu lesen gab – mitsamt den dazugehörigen Musikstücken. Diese reichten von klassischen New Orleans Jazz-Standards über bekannte Musical-bzw. Film-Melodien bis zum Schlager der 1950er Jahre und korrespondierten inhaltlich mal mehr, mal weniger mit den ausgewählten Szenen. Aber gerade dadurch entstand eine Spannung, die mir gefiel. Kurzum: Die Lektüre amüsierte und inspirierte mich gleichermaßen, so dass ich spontan zusagte, diese ‚schillernde‘ Revue in Szene zu setzen: Ich hatte meinen komödiantischen Stoff gefunden - und der mich!


Zur Inszenierung von „Hut ist Hut“
Geleitet ist meine Inszenierung von drei Grundideen: Zum einen persifliert sie die klassischen Revuen, vor allem US-amerikanischer Prägung, zum anderen ist sie eine Hommage an die Schauspielkunst. Darüber hinaus führe ich auf (hoffentlich!) unterhaltsame Weise vor Augen, in welch hohem Maße „inszenieren“ stets „interpretieren“ bedeutet.


Die Persiflage geschieht dadurch, dass „Hut ist Hut“ ohne Gesangs- und (bis auf eine augenzwinkernde Ausnahme) ohne Tanzeinlagen auskommt. So werden die Texte der Musikstücke stets gesprochen und verfremdet dargeboten: als Abzählreim, dadaistisch dekonstruiert, überhöht als Shakespeare-Rezitation oder dramaturgisch in die Szene integriert. Da die Revue per definitionem keine durchgängige Handlung besitzt, sind die Schauspieler gezwungen, nach jedem Musikstück eine neue Rolle einzunehmen, d.h. einen anderen Charakter ‚aus dem Stegreif‘ mit Leben zu füllen und eine neue szenische Stimmung zu schaffen – sei es als Verbrecher-Pärchen aus einem film noir, sei es als unbedarft plappernde Witwen, die einer Boulevard-Komödie entsprungen scheinen. Dieser permanente Rollenwechsel der schwarz gekleideten und barfüßig auftretenden Schauspieler wird nur durch die ständig wechselnden Kopfbedeckungen angezeigt – eine große schauspielerische Herausforderung!


Heiner Müllers „Herzstück“ gleich zu Beginn der Revue erlaubt es mir, zu zeigen, dass derselbe Text – einmal burlesk, ein anderes Mal erotisch und ein drittes Mal als hektisches Speed-Dating inszeniert – unterschiedlich wahrgenommen und interpretiert wird. An anderer Stelle ist es ein Ausschnitt aus Botho Strauß‘ „Der Park“, dessen mythologische Überhöhung szenisch wie musikalisch karikiert wird. Aber auch in dem Szenenfragment aus Jean-Paul Sartres Theaterstück „Das Spiel ist aus“ beraubt die Inszenierung die Figuren im Totenreich sogar noch ihrer Seelen. Sie weist damit weit über die Intention des Autors hinaus. „Hut ist Hut“ ist eine ironische Hommage an große Autoren, aber auch an das (Revue-)Theater und seine Darsteller/innen.


Wer den sämtliche Szenen und Musikstücke namentlich auflistenden Programmflyer erst nach der Aufführung liest, hat das zusätzliche Vergnügen, seine theater- und filmhistorischen Kenntnisse überprüfen zu können! von Achim Haag

 

aus: Thespis, Rundbrief der Freunde der Kammerspiele, Nr. 104, April 2017, S. 4.


Rainer Werner Fassbinder - Die bitteren Tränen der Petra von Kant

Fotos von Michael Meinhard

Inhalt

Petra von Kant, eine erfolgreiche Modeschöpferin, verliebt sich in die aus einfachen Verhältnissen stammende

Karin Thimm, die eine Karriere als Model plant. Die unerwiderte Liebe treibt Petra von Kant in ein schmerzvolles

Gefühlschaos, das zwischen abgrundtiefem Hass und unerfüllter Sehnsucht schwankt. Marlon, Petra von Kants

sklavisch ergebener Assistent, beobachtet den Machtkampf der Liebe zwischen beiden Frauen und trifft am Ende

eine für alle existentielle Entscheidung.

 

Inszenierung

Das “ensemble déjà-vu” zeigt in einer emotional aufgeladenen Inszenierung ein zentrales Thema Fassinders:

die Ausbeutbarkeit von Gefühlen. Dabei lässt die Inszenierung den 1982 verstorbenen Regisseur und Theaterautor

im Prolog selbst auftreten und nach der Bedeutung seines Stücks für den heutigen Zuschauer fragen.

 


Ingmar Bergman - Herbstsonate

Fotos von Michael Meinhard

Inhalt

Ein Pfarrhaus auf dem Lande. Die gefeierte Konzertpianistin Charlotte Andergast trifft nach siebenjähriger Trennung

ihre Tochter Eva, eine verhärmte Pfarrersfrau. Charlotte bemüht sich um die Versöhnung mit ihrer Tochter Doch nach

anfänglicher Freude über das Wiedersehen brechen die alten Spannungen wieder auf. Der schmerzvolle Versuch

der beiden Frauen, die Vergangenheit zu begreifen, schlägt um in Aggression und Hass.

 

Inszenierung

Das „ensemble déjà-vu“ präsentiert ein psychologisch packendes Stück um die aufwühlende Begegnung von Mutter

und Tochter, von mondäner Künstlerinnenexistenz und weltabgeschiedenem Landleben, von unerfüllter Sehnsucht

und tiefer Verzweiflung. Sehnsucht und Verzweiflung gründen nicht zuletzt in der bitteren Erkenntnis, dass von Gott

keine Hilfe zu erwarten ist.